Was gibt es Traumhafteres als einen typischen kleinen Skiort mitten im Sommer? Alles ist geschlossen, alles ist ruhig, keine Autos, herrliche Landschaft: Endlich kann ich wieder in Ruhe trainieren! Das WM-Rennen in Stockholm habe ich abgesagt. Und schon nach einer Woche Font Romeu weiß ich, dass das die richtige Entscheidung war. Das letzte halbe Jahr war unglaublich. Doch das hat alles nur funktioniert, weil ich davor unglaublich hart und lang trainiert hatte! Aber ich bin keine Maschine und nach der Olympia-Qualifikation war mein Körper ausgesaugt. Nicht nur die vielen Wettkämpfe, auch das Reisen und das Training dazwischen: Ich hatte es in den letzten Wochen echt gemerkt, es ging überhaupt nix mehr. Langes und ruhiges Training okay, aber sobald es um Schnelligkeit ging: Game Over!
Jetzt baue ich langsam wieder auf. Das Training läuft gut. Es ist ruhig und ich kann mich auf mich konzentrieren. Es ist mein drittes Höhentrainingslager und ich weiß nun die Höhe einzuschätzen und lasse mich nicht verrückt machen, wenn mir komplett die Luft wegbleibt und mir alles so unglaublich langsam vorkommt. Aber die Anpassung ist gut verlaufen und jetzt geht eigentlich alles wieder ganz normal: Ich trainiere sieben Tage die Woche, jeden Tag mindestens drei Einheiten. Das Radfahren ist tägliches Klettern, weil es nur hoch und runter geht. Mein früherer Trainer Louis ist auch hier, das gibt mir zusätzlich Sicherheit.
Für echte Abwechslung sorgt nur das Wetter: Die Berge sind verrückt, letztens hatten wir 5 Grad und jetzt sind es schon über 30 Grad. Später möchte ich in dieser Jahreszeit übrigens mal hier Urlaub machen! Später, später, wie immer – jetzt bin ich erst mal on the #WayToRio ;)